Burg Gruttenstein
(Informationen vom Fritz Hofmann, Stadtheimatpfleger 1968 - 2002)
Der Vorgänger von Burg Gruttenstein war ein "Castrum" auf dem Streitbühl, eine Erhebung nur einige hundert Meter weit von der heutigen Burg Gruttenstein entfernt.
Der Name sagt es uns deutlich, "Streitbühel = Streitbichl", ein Bühel oder bayerisch ein Bichl, um den gestritten wurde.
Als im Jahre 1196 Erzbischof Adalbert von Salzburg im Streit, wer das Recht auf Reichenhall habe, er oder der Bayerische Herzog, die Stadt einäscherte, ließ er das "Castrum" auf den Streitbichl schleifen.
Es wurde beschlossen, dass keine Befestigung, weder von Reichenhall noch von Salzburg auf diesem strategisch wichtigen Punkt errichtet werden darf.
1198 errichteten die Reichenhaller auf dem heutigen Platz von Gruttenstein ein neues Castrum.
1219 soll die heutige Burg Gruttenstein entstanden sein
Aus der Geschichte von Gruttenstein
Das Kernstück der Befestigung der Stadt. Gruttenstein wird auch oft als Schloß Gruttenstein bezeichnet. Der Name ist eigentlich nicht richtig. Es war nie ein Schloß, sondern eine Burg, Kaserne und Bollwerk, auch diente es als Verwaltungssitz des Salzmayer (Salinendirektor)
Der Name "Gruttenstein" dürfte von "Grud", das bedeutet Bündnis (Schutz oder Trotzfeste) auf einem Fels = Stein gebaut, stammen.
1548 legt man einen Reitweg von der Stadt nach Gruttenstein an.
1585 abgebrannt von Herzog Wilhelm V. neu erbaut
1644 erneut abgebrannt
1666/69; 1698/1701 und nochmals 1775 erfolgten größere Reparaturen
1702 zog erstmals für kurze Zeit Militär ein
1702 eroberte Tronk der Padur mit seinen "Rotmäntel" die Stadt und quartierte sich in Gruttenstein ein.
Am 06. März 1819 wurde Gruttenstein Garnison:
172 Mann der 1. Kompanie des 1. Bayer. Jägerbataillon aus Burghausen zogen hier ein und waren bis
1866 also 47 Jahre hier stationiert. Reichenhall war erstmals Garnisonstadt.
Wegen Baufälligkeiten wurde die Garnison aufgelöst.
1870 renovierte man ein Teil um es
1870/72 als Lazarett zu nutzen.
Seit dieser Zeit heißt dieser Teil (rechts vom Eingang) das "Lazarettstöckl".
Um 1912 wurde dort, vor allem für die Salinenarbeiter von Traunstein die nach deren Auflösung der dortigen Saline nach Reichenhall versetzt wurden, Wohnungen im Schloß errichtet.
1965 erfolgte eine großzügige Renovierung, welche bis
1995 fortgesetzt wurde und moderne Wohnungen entstanden.
Seit 2002 ist Burg Gruttenstein im Privatbesitz. Seitdem werden umfangreiche Restaurationen durchgeführt, um die Burg wieder auf den ehemaligen, historischen Stand zu bringen. Burg Gruttenstein wird auch immer wieder bei verschiedenen Veranstaltungen der Öffentlichkeit zugängig gemacht.